Plauen-Doku erzählt Stadtgeschichte

Die Dokumentation “Plauen 900 – Die Geschichte der Spitzenstadt” blickt eindrucksvoll auf die Chronik der Stadt. Plauen hat sich in den letzten Jahrzehnten wunderbar verwandelt, besonders optisch. Durch aufwendige Sanierungen konnte die Vogtlandstadt vor dem Verfall gerettet werden. Die Altstadt ist wieder erblüht und nahezu alle baulichen Schmuckstücke aus der Gründerzeit haben ihren Glanz zurück.

Ein historischer Sticksaal. Foto Schaustickerei Plauen
Ein historischer Sticksaal. Foto Schaustickerei Plauen

Die fünftgrößte Stadt in Sachsen ist stolz auf ihre Geschichte und hat mit Theater, Kino, Straßenbahn und einem neuen Campus viel zu bieten. Plauens bekannteste Entertainerin und Sängerin Katrin Weber schwärmt von ihrer Heimatstadt. „Plauen ist meine Kindheit. Ich liebe die Geräusche der Straßenbahn. Der Menschenschlag hier ist herrlich. Der Plauener sagt sofort, was ihm nicht passt. Daran muss man sich auch erst einmal gewöhnen.“

In diesem Jahr feiern die Plauener das 900-jährige Bestehen ihrer Spitzenstadt. Feine Textilerzeugnisse der Plauener Spitze oder Druckmaschinen der Plamag machten Plauen einst weltbekannt. Bis zur Friedlichen Revolution galt das Herz des Vogtlandes als traditionelle Arbeiter- und Industriestadt. Der rasante Aufschwung der Textilindustrie machte Plauen Anfang des 20. Jahrhunderts zur reichen Großstadt mit 128.000 Einwohnern. Die Dichte an Millionären war enorm. Großstadtflair versprühte damals besonders das legendäre Kaffeehaus Trömel. Die Ausstrahlungskraft weit über die Grenzen der Spitzenstadt hinaus und Größe des Hauses mit bis zu 7000 Gästen pro Tag ist bis heute beispiellos. Doch so steil wie Plauen damals in ein paar Jahrzehnten aufstieg, ging es dann bergab. Im Krieg zerstört und von der DDR gebeutelt konnte Plauen nie wieder an diese schillernde Zeit anknüpfen.

Nur ein paar Kilometer entfernt von der unüberwindbaren innerdeutschen Grenze wehte in Plauen der Wind der Freiheit schon immer etwas stärker. Die Sender des „Klassenfeindes“ aus Bayern strahlten über die Mauer bis ins Vogtland. Im Herbst 1989 hatten die Plauener endgültig genug von der DDR. Nach 40 Jahren ohne Mitspracherecht und einem Gefühl der Unterdrückung, Verdummung und Einschüchterung wagten die Menschen in Plauen fast unbemerkt und weit weg der großen Schauplätze mutig den Schritt auf die Straße. Es war der 40. Jahrestag der DDR, der 7. Oktober 1989. Zu Tausenden machten die Plauener ihrem Unmut lautstark Luft und demonstrierten friedlich und völlig überraschend vor der kapitulierenden Staatsmacht gegen das bröckelnde Regime. Es war der Anfang vom Ende und zwei Tage vor der berühmten Montagsdemo in Leipzig der Beginn der Friedlichen Revolution.

Die Plauener mussten für die errungene Deutsche Einheit einen schmerzhaft hohen Preis zahlen. Ein in der Stadtgeschichte beispielloses Sterben der traditionellen Großbetriebe von Jahr zu Jahr raubte den Menschen ihre Identität. Von den einstigen 24 prägenden Industrieriesen sind heute nicht mal mehr eine Handvoll kleingeschrumpfter Nachfolgerbetriebe übrig. Die Wirtschaft entwickelte sich seither kleinteilig und mittelständig.

Plauen befindet sich im Wandel. Die Innenstadt hat mit den Schlossterrassen ihr Gesicht verändert, ganze Stadtteile werden baulich verändert und in einem alten Manufakturgebäude der industriellen Entwicklung Sachsens entsteht gerade das neue Plauener Spitzenzentrum. Es soll der neue Touristen-Magnet in Plauen werden und einmal mehr zeigen, Plauen hat sich wunderbar verwandelt.

Tickets für die Vorstellungen am 1. Oktober 2022 gibt es hier im Online-Shop und in der Tourist-Info Plauen.